Bogendisziplinen:    Feldbogen

 

 

 

Bogendisziplinen – Feldbogen

Während das Fita-Schießen auf dem Bogenschießplatz stattfindet, findet das Feldbogenschießen auf einem Rundparcours (sog. Arrowhead-Runde) im Wald bzw. auf der Wiese statt, wobei die Scheiben in das vorhandene Gelände eingebettet werden. Der Parcours wird in Gruppen zu 4 Schützen abgegangen. Je nach Anzahl der Teilnehmer und Größe des zur Verfügung stehenden Geländes handelt es sich um einen 12-Scheiben-Parcours, der zunächst mit unbekannten Entfernungen (s.u.)  abgegangen und ein zweites Mal mit bekannten Entfernungen abgelaufen wird, oder um einen 24 Scheiben Rundparcours, bei dem unbekannte und bekannte Entfernungen nacheinander abgelaufen, aber auch gemischt werden können.  Manche Turniere werden über zwei Tage mit 2mal 24 Scheiben geschossen.

 

 

 

 

 

Im Gegensatz zu der festen Entfernung und der festen Größe der Auflage auf dem Fita-Platz sind die Entfernungen beim Feldbogen variabel und liegen, je nach geschossener Bogenart (Blankbogen, Recurvebogen etc.), zwischen 5 und 60 Metern. Die Auflagengröße kann je nach zu schießender Entfernung zwischen 20 cm (Spot-Auflage) und 80 cm (Einzelauflage) variieren. Geschossen wird von einem je nach Jahrgangsklasse und Bogenart farbig gekennzeichneten Pflock (rot, blau, gelb). Beim Feldbogenschießen werden, im Gegensatz zum Fita-Schießen, schwarze Auflagen mit innerem Gold (gem. Sportordnung des DSB bzw. des DBSV) oder mit innerem Weiß (Feldbogenverband) verwendet. Geschossen werden in der Regel pro Scheibe drei Pfeile in 3 Minuten. Je nach ausrichtendem Verband bzw. Verbandszugehörigkeit kann die gültige Sportordnung und somit die Durchführung des Schießens variieren. Bei Interesse bitte in den jeweiligen Sportordnungen nachsehen! Die nachfolgende Darstellung orientiert sich an der Sportordnung des DSB bzw. des DBSV.

 

 

 

 

 

Üblicherweise werden pro Turniertag zwei Runden geschossen. Die erste Runde ist typischerweise die „Unbekannte Runde“, d.h. die Entfernungen vom Abschusspflock zur Scheibe sind dem Schützen nicht bekannt. Hier liegt eine der Herausforderungen des Feldbogenschießens, die korrekte Einschätzung der Entfernung zur Scheibe, wobei nicht alle Auflagengrößen auf jede Entfernung geschossen werden. Beispielsweise wird in der unbekannten Runde beim Recurve- oder Compoundbogen in der Damen- oder Schützenklasse die 20 cm Spot-Auflage zwischen 10 und 15 m stehen, während die 80 cm-Auflage von 35 bis 55 m geschossen werden kann. Somit ist es sinnvoll, diesen Zusammenhang zu kennen, da es bei der Schätzung der Entfernung hilfreich ist. Der Einsatz von technischen Hilfsmitteln ist hierbei natürlich nicht erlaubt.

  

  

 

   

Die Gegebenheiten des Geländes stellen eine weitere Herausforderung an den Schützen dar. Im Wald können Bäume den Platz im Bereich des Pflocks einengen. Beim Schätzen der Entfernung können umgestürzte Bäume, Senken oder kleine Erdhügel den visuellen Eindruck beeinflussen, was häufig dazu führt, dass Entfernungen zu kurz eingeschätzt werden. Auch Licht und Schatten können den visuellen Eindruck beim Schützen beeinflussen. Auf der Wiese kommt der Faktor Wind verstärkt zum Tragen, der einen Einfluss auf den Schussverlauf nehmen kann. Weiterhin beeinflusst die Steigung bzw. das Gefälle des Bodens den Pfeilflug. Bei steilen bergauf- oder bergab Schüssen kann es erforderlich werden, eine andere Visiereinstellung als in der Ebene zu wählen, da die Erdanziehungskraft den Pfeilflug beeinträchtigen kann. Gerade bei solchen Schüssen ist eine gute Schusstechnik Voraussetzung, da sich der Schütze mit seinem Stand den Gegebenheiten des Geländes anpassen und hierbei u.a. in einem steileren Gefälle stehen und schießen muss.

 

 

 

 

 

 

Die zweite Runde ist in der Regel die „bekannte Runde“. Alle Distanzen sind in dieser Runde bekannt, d.h. sie stehen am Pflock angeschlagen. Auf den ersten Blick scheint dies die einfachere Runde zu sein, aber im Gegensatz zur unbekannten Runde stehen die Scheiben in der bekannten Runde in der Regel etwas weiter weg. Im Vergleich zu dem oben gesagten kann hier die 20 cm Spotauflage beim Schießen mit einem Recurve- oder Compoundbogen in der Damen- oder Schützenklasse zwischen 10 und 20 m, bzw. die 80 cm Auflage zwischen 50 und 60 m stehen.

Somit stellt das Feldbogenschießen besondere Anforderungen an den Schützen. Da es sich jeweils um einen Rundparcours handelt, ergibt sich je nach Örtlichkeit die Notwendigkeit für festes Schuhwerk. Hieraus ergibt sich außerdem, dass Verpflegung und Regenschutz in den Parcours mitgenommen werden sollten. Manche Schützen nehmen einen Rucksack mit integriertem Hocker mit, um sich gelegentlich im Sitzen ausruhen zu können.

Für weitere Informationen:

www.dsb.de

www.dbsv1959.de

www.dfbv.de

Bei Interesse am Feldbogenschießen im Bereich des KSSV Neustadt a. Rbge.:

www.bsc-wunstorf.de

www.bsc-garbsen.de